Der Begriff Wohnlage beschreibt einen entscheidenden wertbildenden Faktor und ein der wichtigsten Einflussfaktoren für die Ermittlung von Immobilienkaufpreisen. Sie bestimmt bei Mietimmobilien die Rendite und bei selbst genutzten Wohnhäusern den Wohnwert.
Die Bedeutung der Wohnlage zeigt sich darin, dass eine Immobilie ein „unbewegliches“ Objekt ist, während der bauliche Zustand oder die Ausstattung einer Immobilie veränderbar sind. Die Bewertung, ob eine Wohnlage eine gute oder schlechte Lage ist, ist natürlich mithin auch subjektiv und von den Einschätzungen und Erwartungen eines Kaufinteressenten abhängig.
Für die Bestimmung der Lage sind der geografische Ort sowie die Einbindung in das unmittelbare Umfeld einer Immobilie einzukalkulieren. Gängige Faktoren zur Beurteilung der Lage sind z.B. Faktoren bei der Infrastruktur (Schulen, Verkehrsanbindung, Parks, Einkaufsmöglichkeiten), die Bevölkerungsstruktur (durchschnittliches Alter, Sozialstruktur, Kriminalität) und das allgemeine Image eines Bezirks oder Viertels.
Es gibt drei verschiedene Arten von Wohnlagen – die einfache, die mittlere und die gute Wohnlage. Ansatzweise erklärt versteht man unter einer einfachen Wohnlage einen Standort mit einer stark verdichteten Bebauung, wenig Natur und viel Lärm. Eine mittlere Wohnlage hat ansatzweise Grünflächen, eine gute aber nicht störenden Infrastruktur vorhanden und das Gebäude besitzt einen optisch ansehnlichen Zustand. Dahingegen macht eine gute Wohnlage eine gute Bauqualität und Optik, ein gepflegtes Straßenbild und ausreichend Grünflächen aus.
Die Wohnlage bestimmt letztendlich häufig die Nachfrage potenzieller Käufer*innen oder Mieter*innen, weshalb die Einschätzung der Lage eine zentrale Bedeutung bei der Wertfestlegung von Immobilien aufweist. Daher empfiehlt es sich, beim Erwerb ein gesondertes Augenmerk auf die Immobilienlage zu legen und sich fachkundig beraten zu lassen. Umgekehrt ist die Wohnlage somit natürlich auch eine Richtschnur, wenn ein*e Eigentümer*in eine Immobilie verkaufen will.